Ihr Lieben,
mehrfach habe ich hier schon Berichte veröffentlicht über Jugendliche und Kinder, die sich sexuell an kleineren Kindern vergangen haben oder Gewalt gegen diese ausgeübt haben.
Dazu passt die folgende Geschichte von Erich Kästner sehr gut, der ja viele lustige Texte und Bücher geschrieben hat, aber bei diesem Text stockt einem der Atem und man begreift, wie sehr recht er hat:
Der Nachahmungstrieb
Es ist schon wahr: Nichts wirkt so rasch wie Gift! Der Mensch, und sei er noch so minderjährig, ist, was die Laster dieser Welt betrifft, früh bei der Hand und unerhört gelehrig.
Im Februar, ich weiß nicht am wievielten, geschah es, auf irgendeines Jungen Drängen, dass Kinder, die im Hinterhofe spielten, beschlossen, Naumanns Fritzchen aufzuhängen.
Sie kannten aus der Zeitung die Geschichten, in denen Mord vorkommt und Polizei. Und sie beschlossen, Naumann hinzurichten, weil er, so sagten sie, ein Räuber sei.
Sie steckten seinen Kopf in eine Schlinge. Karl war der Pastor, lamentierte viel und sagte ihm, wenn er zu schreien anfinge, verdürbe er den anderen das Spiel.
Fritz Naumann äußerte, ihm sei nicht bange. Die anderen waren ernst und führten ihn. Man warf den Strick über die Teppichstange. Und dann begann man, Fritzchen hochzuziehen.
Er sträubte sich. Es war zu spät. Er schwebte. Dann klemmten sie den Strick am Haken ein. Fritz zuckte, weil er noch ein bisschen lebte. Ein kleines Mädchen zwickte ihn ins Bein.
Er zappelte ganz stumm, und etwas später verkehrte sich das Kinderspiel in Mord. Als das die sieben kleinen Übeltäter erkannten, liefen sie erschrocken fort.
Noch wusste niemand von dem armen Kinde. Der Hof lag still. Der Himmel war blutrot. Der kleine Naumann schaukelte im Winde. Er merkte nichts davon. Denn er war tot.
Frau Witwe Zickler, die vorüberschlurfte, lief auf die Straße und erhob Geschrei, obwohl sie doch dort gar nicht schreien durfte. Und gegen sechs erschien die Polizei.
Die Mutter fiel in Ohnmacht vor dem Knaben. Und beide wurden rasch ins Haus gebracht. Karl, den man festnahm, sagte kalt: ,,Wir haben es nur wie die Erwachsenen gemacht.
Ihr Lieben,
deshalb sollten wir bei allem, was wir tun, daran denken, dass wir ein gutes Vorbild für unsere Kinder und Enkelkinder sind
Herzliche Grüße Euer Werner aus Bremen
3080 Geschichten
Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen
Euer fröhlicher Werner aus Bremen
Lieber Werner,
AntwortenLöschengeben wir unser Bestes! Ist es genug?