"Niemals in seinem Leben ist der Mensch so sehr bereit, zu vertrauen, wie als Kind.
Deshalb sollten wir Erwachsenen das Vertrauen eines Kindes niemals enttäuschen."
Alexander Rykow
Ihr Lieben,
heute morgen möchte ich Euch die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
"Der kleine Junge im Stollen"
"Es war einmal ein kleiner Junge, der in einen tiefen Stollen fiel.
Die Feuerwehrleute und alle aus seinem Dorf scharten sich um ihn.
Aber jedes Mal, wenn jemand in den Stollen schaute, fing der Junge so sehr zu weinen an, dass alle Angst bekamen. Alle machten sich Sorgen um den Verletzten. Nur die Eltern nicht.
Der Vater trat an den Rand der Grube, nachdem alle Rettungsversuche gescheitert waren. Da begann der Junge wieder zu weinen. Doch der Vater blieb stehen und meinte mit beruhigender Stimme: "Hab keine Angst, ich bin es, dein Papa. Du brauchst dich nicht vor der Dunkelheit zu fürchten. Jedes Mal wenn es dunkel wird, bin ich es."
Da hörte der Kleine auf zu weinen.
Er hatte keine Angst mehr vor dem Schatten, der auf ihn fiel, wenn jemand an den Schacht trat. So konnte ihm sein Vater ein Seil herunterlassen und ihm Anweisungen geben, sodass er herausgezogen werden konnte. Er hatte nur leichte Verletzungen. Dank seinem Vater. Er wäre gestorben, wenn sein Vater nicht den rettenden Gedanken gehabt hätte.
Seit diesem Tag hatte der Junge, den dieses Erlebnis etwas erwachsener gemacht hatte, keine Angst mehr vor sonst so unheimlichen Schatten. Jedes Mal, wenn er den Anflug von Angst hatte, dachte er an die Worte seines Vaters: "Wenn es dunkel wird, dann bin ich es, hab keine Angst!" Und gleich fühlte er sich stark und sicher."
Ihr Lieben,
ich wünsche jedem Kind einen solchen Vater, zu dem es ein solches Vertrauen haben kann.
Das Vertrauen der Kinder ist eines der wertvollsten Dinge, die ein Kind besitzt.
Vor etlichen Jahren machte ich im Winter mit meinem älteren Sohn, er war damals 12 Jahre alt, eine Hochgebirgswanderung und wir wanderten auf einem schmalen Grat zwischen zwei Bergen. Der Grat war etwa einen Meter breit, rechts und links ging es Hunderte von Metern steil abwärts. Bei schönem Wetter kein Problem, aber plötzlich kam ein Schneesturm auf, dass man tatsächlich kaum die Hände vor Augen sehen konnte. Ich zog meinen Sohn zu mir heran und mir verharrten im Stehen wohl einen Viertelstunde, bis der Spuk vorüber war und wir weiter wandern konnten. Anschließend sagte mein Sohn zu mir: "Papa, ich hatte gar keine Angst, Du warst ja bei mir!"
Ich habe diese Geschichte erzählt, um klar zu machen, dass es eines der schlimmsten Dinge ist, das wir unseren Kindern und Enkelkindern antun können, wenn wir Ihr Vertrauen enttäuschen.
Ich wünsche Euch nun ein fröhliches, zuversichtliches, vertrauensvolles und gemütliches Wochenende und ich grüße Euch alle ganz herzlich mit einer festen Umarmung
Euer fröhlicher Werner vom Weserstrand
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