"Viele Menschen suchen ihr ganzes Leben nach einem Schatz, dabei ruht der größte Schatz in ihnen selbst."
Alexander Rykow
Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
DAS PRÄCHTIGE LANDGUT
"Es waren einmal zwei reiche Kaufleute, die hießen Akiba und Tarphon. Tarphon war aus einem reichen Haus und hatte nie die Armut kennengelernt. So vergaß er die Armen und verbrauchte seinen ganzen Reichtum nur für sich. Akiba aber war Kind armer Leute gewesen und wußte, wie bitter die Armut ist. So verwandte er einen großen Teil seines Geldes dazu, die Not anderer Menschen zu lindern.
Weil er seinen Freund Tarphon liebte, tat es ihm weh, daß dieser niemals etwas für die Armen gab. - Eines Tages ging er zu seinem Freund und erbot sich, für ihn ein prächtiges Landgut zu einem günstigen Preis zu erwerben.
Tarphon war erfreut über die günstige Gelegenheit und gab Akiba eine große Summe Geld. Der aber ging damit ins Armenviertel und verteilte es unter die Bedürftigen. Nach einiger Zeit wollte Tarphon sein Landgut besichtigen, und Akiba nahm seinen Freund mit in das Armenviertel.
"Hier soll das Gut sein, von dem du mir vorgeschwärmt hast?" fragte Tarphon überrascht. "Ich habe dein ganzes Geld an die Armen verteilt! Komm, laß uns dein Gut ansehen", sagte Akiba.
In einer schmutzigen Gasse traten sie in ein Haus. Drinnen war es finster, kein Tageslicht drang in das ärmliche Zimmer. Nur ein Herd brannte, ein Tisch und ein Stuhl standen im Raum. "Warum hast du diesen Menschen nichts gegeben?" "Ich habe ihnen gegeben", antwortete Akiba, "früher war der Herd kalt, der Topf leer und die Leute lagen auf der Erde!"
In einem anderen Haus trafen sie einen Studenten, der beim Schein der Kerze in einem Buch las. "Warum hast du diesem Jungen nichts gegeben?" "Ich habe ihm etwas gegeben. Früher hatte er weder ein Buch noch ein Licht, und er konnte überhaupt nicht studieren, sondern mußte als Tagelöhner arbeiten!" sagte Akiba.
So gingen sie weiter. Und das Entsetzen Tarphons wurde immer größer, als er begriff, wieviel Elend und Not es in seiner Stadt gab. Er schämte sich, daß er bisher so wenig für die Armen getan hatte.
Auf dem Nachhauseweg fragte Akiba: "Nun, wie gefällt dir das Landgut, das ich für dich gekauft habe?" Da senkte Tarphon seinen Blick und meinte: "Ich werde deine Lehre beherzigen und noch viele prächtige Landgüter erwerben, um anderen Menschen in ihrer Not zu helfen!"
Ihr Lieben,
gestern gab es bei einer kleinen Geschichte, die ich ohne Kommentar veröffentlichte, ein verständliches Missverständnis. Die Formulierung "Geld macht Menschen arm" stimmt tatsächlich so nicht, ich meinte eher "Materieller Reichtum kann Menschen manchmal arm machen".
Aber, Ihr Lieben, das finde ich ja gerade so wunderbar, dass ich über meine Geschichten mit Euch ins Gespräch komme und so auch mich selbst korrigieren kann.
Wie unsere heutige Geschichte zeigt, kann man mit Geld sehr viel Gutes tun, sehr vielen Menschen helfen. Materieller Reichtum macht nur dann arm, wenn man nur an sich selbst denkt und das Geld, das man besitzt, nur dazu benutzt, um die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.
Die Menschen um uns herum benötigen täglich unsere Hilfe, wobei es dabei um den Reichtum unseres Herzens und unserer Seele geht. Lasst uns die neue Woche nutzen, um den Menschen in unserer Nähe und allen Menschen, denen wir begegnen, Freundlichkeit, Fröhlichkeit, Freude, Lächeln, Liebe, Vertrauen, Zuversicht, Hoffnung zu schenken.
All diese Dinge, die gar kein Geld kosten, sind so wertvoll und helfen anderen Menschen, ihr Leben fröhlich gestalten und bewältigen zu können.
Ich wünsche Euch nun eine gute neue, kraftvolle und fröhliche Woche und grüße Euch alle ganz herzlich
Euer Werner vom Weserstrand
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