3080 Geschichten


Auf dem ESELSKIND-Blog stehen inzwischen 3.087 Geschichten und zwei Mal in der Woche kommen weitere hinzu.

Ich wünsche jeder Leserin und jedem Leser recht viel Freude beim Lesen der Geschichten und ich hoffe, dass Euch die Geschichten ein wenig ermutigen und Euch veranlassen, niemals aufzugeben, denn denkt bitte immer daran:
Ihr seid etwas Besonderes, Ihr müsst nur Eurer Licht zum Leuchten bringen


Euer fröhlicher Werner aus Bremen

Freitag, 24. September 2010

„ES IST NICHT WENIG ZEIT, DIE WIR HABEN, SONDERN ES IST VIEL ZEIT, DIE WIR NICHT NUTZEN."
LUCIUS ANNAEUS SENECA


Ihr Lieben,                                                                                              
heute Morgen möchte ich Euch eine Geschichte von Anthony de Mello erzählen:

"BEIM ARZT"

Im Sprechzimmer des Arztes saßen dicht gedrängt zahlreiche Menschen und warteten.

Ein älterer Herr stand nach einer Weile auf und ging zur Sprechstundenhilfe.
"Entschuldigung." sagte er freundlich. "Ich hatte einen Termin um 10.00 Uhr.
Jetzt ist es fast 11.00 Uhr. Ich möchte nicht länger warten. Bitte geben Sie mir einen neuen Termin."

Im Wartezimmer wurde getuschelt. Eine Frau sagte zu einer anderen: "Der ist doch bestimmt schon 80 – was kann der wohl so Dringendes vorhaben, dass er nicht warten kann?"

Der Mann hörte die Bemerkung und drehte sich um. Er verbeugte sich vor der Dame und sagte: "Ich bin siebenundachtzig Jahre alt. Und genau deswegen kann ich es mir nicht leisten, auch nur eine Minute der kostbaren Zeit zu vergeuden, die mir noch bleibt."


Ihr Lieben,

es lässt sich natürlich trefflich darüber streiten, ob der alte Mann tatsächlich Zeit einspart, wenn er nicht länger wartet und sich einen neuen Termin geben lässt.

Aber ein klein wenig kann ich das Denken des alten Mannes nachvollziehen.
Ich bin jetzt 62 Jahre alt und ich habe auch den Anspruch, meine Zeit so sinnvoll wie möglich zu nutzen. Ich möchte von der kostbaren Zeit, die mir noch gegeben ist, auch nichts vergeuden.

Ich möchte das an einem Beispiel verdeutlichen:

Ich kenne ein junges Ehepaar, das sich jeden Abend - und dies schon seit Jahren - ganz bestimmte Vorabendserien ansieht und das dabei von niemandem, auch nicht seinen eigenen Kindern gestört werden möchte. Fast der gesamte Tagesablauf wird darauf ausgerichtet, auf keinen Fall diese Vorabendserien zu verpassen.

Die Kinder des Ehepaars, die am späten Nachmittag aus dem Kinderhort kommen, werden dagegen sich selbst überlassen und sind die Vorabendserien vorbei, müssen die Kinder ins Bett gehen.

Das ist es, was ich Vergeudung von Zeit nenne. Hier wird die Zeit falsch genutzt.
Wenn diese Kinder einmal in der Pubertät sind, werden sich die Eltern fragen, warum diese Kinder kein Vertrauen zu ihnen haben und ihre völlig eigenen Wege gehen, und sie werden sagen: Es hat ihnen doch an nichts gefehlt.

Stimmt: Zu essen und zu trinken bekommen die Kinder genug und gekleidet sind sie auch sehr ordentlich, nur eins bekommen die Kinder von ihren Eltern nicht genug geschenkt: ZEIT.

Ihr Lieben,

das Wichtigste, das Beste und das Wertvollste, das wir unseren Kindern und Enkelkindern neben unserer Liebe schenken können, wenn wir wollen, dass sie zu glücklichen und selbstbewussten starken jungen Menschen heranreifen, ist ZEIT:

Zeit, um sie in den Arm zu nehmen.
Zeit, um ihnen zuzuhören.
Zeit, um sie zu trösten.                                                                                             Zeit, um mit ihnen zu lachen.
Zeit, um für sie da zu sein und ihnen zu helfen.
Zeit, um mit ihnen etwas zu unternehmen.
Zeit, um gemeinsam mit ihnen zu spielen.
Zeit, um einfach mit ihnen zusammen zu sein.


Ihr Lieben,

ich wünsche Euch heute nun einen fröhlichen Tag und Euren Kindern und Enkelkindern wünsche Euch, dass Ihr am Wochenende Zeit für sie findet.

Ganz lieb, ganz herzliche Grüße

von Eurem fröhlichen Werner vom Weserstrand

                                                        

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen